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Wiederkehrende Erinnerung und deren zeitliche Wirkung

Danke an Gizem Tonbak, Catharina Szonn

Wiederkehrende Erinnerung und deren zeitliche Wirkung befasst sich mit der Darstellung von gesellschaftlichen Beziehungen zwischen Immigration und Erinnerung als Materielles/Immaterielles Moment. Der Fokus liegt im speziellen auf der türkische Minderheit im ehemaligen Jugoslawien bzw. derzeitigem Kosovo.

Bei dem Projekt wurden folgende Fragen untersucht:

Welche persönlichen Faktoren oder auch gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Situationen spielen im Bezug zum Thema Immigration eine Rolle?

Wie lässt sich Erinnerung festhalten und in ein Material überführen?

Wie bildet sich ein individueller Erfahrungsraum heraus, der sich aber auch als kollektiver
Erfahrungsraum interpretieren lassen kann?

In welcher Form findet Erinnerung statt – in materieller Form oder immaterieller Form?

An was erinnert man sich nur durch kognitive Wahrnehmung?

An was erinnert man sich aufgrund eines Gegenstandes?

Was bleibt in der Erinnerung zurück und was vermag ein Gedächtnis zu speichern?

Welche Räume können entstehen, um sich zu erinnern?

Es wurden Spuren gesucht, die im Bezug zur Auswanderung stehen und sich in der Gegenwart zeigen: an den Menschen, in ihren Häusern, an der Kleidung. Wo lassen sich Details erkennen, die auf etwas hindeuten können? Wo gibt es einen individuellen Erfahrungsraum der sich aber auch als kollektiver Erfahrungsraum interpretieren lassen kann? Welche Rolle spielen Erde, Teppiche, Back-Bleche, Erinnerungen, Religion, Felder Grenzen, Zugehörigkeit, Beweglichkeit und Verdrängung? Wie lässt sich darauf bildnerisch Bezug nehmen? Es wurde digitales und analoges Bildmaterial gesammelt, das auf unterschiedliche Weise Erinnerung darstellt, die immer individuell ist, aber anhand eine individuellen Ebene auch auf gesellschaftliche Strukturen hinweisen kann. Mit dem Medium der Installation und mittels der Technik der Collage wurden die verschlungenen und komplexen Schichten diasporischer Formationen und Migrationsströme, Überschneidung von Kulturen, hybride Identitäten, geopolitische Grenzen und regionale territorial Identitäten dargestellt und es wurde ebenso verdeutlicht, dass sich diese Punkte in eine formenden Prozess befinden.
ENG

Recurrent Memory and Its Temporal Effect

Many thanks to Gizem Tonbak, Catharina Szonn

"Recurrent memory and its temporal effect" deals with the representation of social relations between immigration and memory as a material/immaterial moment. The focus is specifically on the Turkish minority in the former Yugoslavia and current Kosovo.

The project examined the following questions:

Which personal factors or social, political and economic situations play a role in relation to the topic of immigration?

How can memory be captured and transformed into a material?

How does an individual space of experience emerge that can also be interpreted as a collective space of experience?

In what form does memory take place - in material form or immaterial form?

What is remembered only through cognitive perception?

What does one remember on the basis of an object?

What remains in memory and what is a memory able to store?

What spaces can be created in order to remember?

Traces were sought that relate to the emigration and show up in the present: in the people, in their homes, in their clothing. Where can details be recognized that can point to something? Where is there an individual space of experience that can also be interpreted as a collective space of experience? What role do earth, carpets, baking sheets, memories, religion, fields, borders, belonging, mobility and displacement play? How can this be referred to pictorially? Digital and analog image material was collected, which in different ways represents memory, which is always individual, but can also refer to social structures on an individual level. Using the medium of installation and the technique of collage, the intertwined and complex layers of diasporic formations and migration flows, overlapping cultures, hybrid identities, geopolitical borders and regional territorial identities were depicted and it was also made clear that these points are in a process of formation.